von Oswald Prucker
In einem ausführlichen Artikel hat Manfred Frietsch in der Badischen Zeitung heute die Frage gestellt: „Bleibt der Kaiserstuhl weiter windkraftfrei?“ (€). Man hätte da den Tuniberg in der Überschrift mit dazuschreiben können, aber da war vermutlich kein Platz. Frietsch bezieht sich in seinem Artikel auf die Planungen des Regionalverbands Südlicher Oberrhein (RVSO) unter anderem zur Teilfortschreibung Windkraft.
Dort kann man nachlesen und so erklärt es Verbandsdirektor Wolfgang Brucker, dass Kaiserstuhl und Tuniberg aus den Planungen gefallen sind, weil ersterer quasi komplett Natura-2000-Gebiet ist und am Tuniberg windkraftsensible Vögel unterwegs sind. Damit ist vermutlich der Wiedehopf gemeint.
Damit wollen sich Eichstetten, Ihringen und Merdingen aber zurecht nicht abfinden und das ist auch gut so. Alle drei Gemeinden wollen Windkraftanlagen und auf allen drei Gemarkungen finden sich Flächen, die für moderne Anlagen windhöffig genug sein könnten. Zudem sind diese Orte oft auch gut für den Bau zu erreichen und die nächste Hochspannungsleitung und die nächsten Verbraucher sind auch nicht weit. Günstige technische Voraussetzungen also.
Es ist deshalb gut, wenn Verbandsdirektor Brucker darauf hinweist, dass die RVSO-Planung naturgemäß sehr grob ist und sich durchaus lokal Möglichkeiten bieten, Windräder doch zu planen und zu bauen. Wer nicht ins 1,8%-Flächenmaß fällt ist nicht komplett raus.
Es ist unsere Aufgabe als Kommunalpolitiker vor Ort und damit auch als SPD Kaiserstuhl-Tuniberg unsere Verwaltungen in den jeweiligen Ortschaften zu unterstützen, weil das nur über die üblichen aufwändigen, langwierigen und leider auch kostspieligen planerischen Wege möglich ist. Flächennutzungsplan ändern, Umweltprüfung und so weiter.
Ebenso muss man leider damit rechnen, dass ggf. die üblichen Querdenker und Windkraftgegner der Region querschießen werden und da ist eben genau die politische Ebene als fakten- und zukunftsorientiertes Gegengewicht gefragt.